Der erste Lauf zur GTC Saison 2016 ist geschafft und für uns war es ein Wochenende mit viel Licht aber leider auch viel Schatten.
Am Donnerstag Nachmittag haben wir unser Lager in der Motorsport Arena Stefan Bellof aufgeschlagen und schon nach den ersten Runden haben wir gespürt, dass die Kombination Kart-Fahrer-Strecke stimmt. Am Freitag konnten wir die Eigenheiten der Strecke weiter kennen lernen und das Setup herausfahren. Dieses war schnell gefunden und das Kart konnte für das Rennen fertig gemacht werden.
Das Kart fühlte sich im Warm-Up am Samstag morgen unverändert gut an und so gingen wir zuversichtlich in den ersten Teil des Qualifyings. Hier erlebten wir eine böse Überraschung und hatten mit einem sehr unruhigen Kart zu kämpfen. Durch die Sonne und den gestiegenen Fahrbetrieb hatte sich die Strecke um mehrere Grad aufgeheizt, sodass unsere Reifen völlig überhitzten. Unsere bescheidene Bilanz in den Qualis hat sich also auch hier nicht verbessert. Schlussendlich mussten wir von einem nicht sehr zufriedenstellenden P 29 ins Rennen gehen. Bis zum Rennen wurden noch schnell ein paar wenige aber entscheidende Setup Änderungen vorgenommen.
Der Start erfolgte rollend und zweireihig. Ein Novum für uns, aber außer kleineren Berührungen kamen wir gut durch die Startphase. Stück für Stück konnte sich unser Startfahrer Felix nach vorne in die Top 20 arbeiten. Die kurzfristigen Setupänderungen waren eine Punktlandung, das Kart lief sehr gut. Die ersten zwei Stints liefen problemlos. Unsere Strategie war etwas konservativ, aber das Ziel war ja auch eine stabile Platzierung im vorderen Feld, sodass wir kein unnötiges Risiko eingehen wollten und mussten. Im dritten Stint gab es einen kleinen Zwischenfall, einen Auffahrunfall in der schnellen Kurve vier. Aber außer 20 Sekunden Zeitverlust und dem persönlichen Ärger des Fahrers ist nichts passiert. Circa nach vier Rennstunden wurde eine Vibration am linken Hinterreifen festgestellt, sodass wir den ersten außerplanmäßigen Boxenstopp einlegen mussten. Bei dem engen Feld mit wenig Zwischenfällen, kostete uns das einige Positionen. Wieder mussten wir uns langsam nach vorne robben.
Im fünften Stint gab es dann wiederholt Probleme mit dem linken Hinterrad. Somit musste wieder eine kleine Reparaturpause eingelegt werden und die Strategie wieder angepasst werden.
Vor lauter Hektik wurde aber der rechte Hinterreifen nicht begutachtet. Schnell merkte unser gerade eingestiegene Fahrer Christian wiederum Vibrationen. Wieder musste die Box aufgesucht werden. Ein Bolzen des Radsterns war gebrochen. Kurzerhand wurde der Radstern getauscht. Auch hier haben wir wieder haufenweise Zeit verloren. Wenn es mal technisch keine Probleme gab, lief es fahrerisch sehr gut, aber das war nur eine kleine Aufmunterung. Nachdem auch der neu aufgezogene Radstern einen Bolzen Bruch hatte, musste ein erneuter Reparaturstopp absolviert werden. Im letzten Stint haben sich wieder die Muttern hinten gelockert. Da wir dieses Szenario schon befürchtet hatten, waren neue Radsterne mit den Ersatzrädern in der Box bereit. Mit neuen Radsternen und neuen Rädern brachten wir die letzte Rennstunde des Samstags über die Bühne.
Das Zwischenklassement am Samstag Abend sah aus unserer Sicht zum Vergessen aus. Das nächste Team war 7 Runden entfernt und auf die Spitze fehlten uns satte 27 Runden.
Trotz der vielen Probleme wussten wir aber, dass unsere Pace gut genug ist um wenigstens noch ein paar wertvolle Punkte mitzunehmen. Der Kontrast von Samstag zu Sonntag ist bemerkenswert. Unsere Pace war auf Top 10 Niveau. Den Anschluss an das Feld konnte durch beherztes Fahren aller drei Piloten relativ schnell wiederhergestellt werden. Unseren Pace zeigt sich auch im Vergleich der schnellsten Rennrunden. Hier belegten wir als schnellstes BEBA Cup Team Platz 9. Leider ist unsere Strategie nicht ganz aufgegangen, auch weil der Sonntag erstaunlich komplikationslos blieb. So mussten wir uns im Endklassement mit P 37 und in der Cup Wertung mit P 11 zufrieden geben. Der Abstand auf den Führenden blieb unverändert bei 27 Runden.
Die Probleme des Samstags haben uns einen vielleicht hervorragenden Saisoneinstand gekostet. Aber so läuft das im Motorsport und vor allem auf der Langstrecke. Vorne stehen die, die schnell sind und sich aus allen Problemen raus halten. Bei Problemen dieser Art merken wir eben doch noch, dass uns die Erfahrung fehlt, um so etwas mit möglichst wenig Zeitverlust wegzustecken. Wir haben daraus gelernt und werden es das nächste Mal besser machen.
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