Zwei Wochen nach dem letzten Rennen der GTC Saison 2015 konnten wir uns alle etwas sammeln und ein Fazit ziehen. Aber der Reihe nach.
Das 12 Stunden Rennen fand im hessischen Wittgenborn auf dem Vogelsbergring statt. Die Strecke war für uns komplettes Neuland und da die Trainingszeiten auf dieser Strecke sehr begrenzt sind, war auch kein vorheriger Test möglich. Am Freitag zum offiziellen GTC Training waren wir soweit vorbereitet und unser Kart nach kleineren Reparaturen einsatzbereit. Schnell merkten wir, dass diese Strecke anders ist, viele Bodenwellen und fahrerisch anspruchsvoll. Aber wir konnten ohne Probleme das Niveau des Feldes erreichen. Der Freitag lief komplikationslos, auch wenn die Setup Suche nicht ganz nach Plan lief, und so konnte das Kart am Abend Rennfertig gemacht werden.
Am Samstag ging es nach einem kurzen Warm Up auf Zeitenjagd in der Qualifikation. Hier konnten wir uns P31 in der Startaufstellung sichern. Wir hatten zwar auf eine Platzierung weiter vorne gehofft, aber in der engen Welt der Qualifyings muss eben alles stimmen. Der Abstand auf P1 betrug am Ende +0,71 Sekunden. Auch, weil der Startplatz bei einem Langstreckenrennen sekundär ist, war man schlussendlich zufrieden damit.
Felix fuhr den Startstint der ersten 7 Stunden am Samstag und konnte sich schnell einer starken Gruppe anschließen die das Feld langsam von hinten aufrollte. Außer einem kleinen Kommunikations Problem während einer SK im zweiten Stint von Christian, wofür auch ein ausgerissenes Kabel am Helmmikrofon verantwortlich war und einem deswegen taktisch nicht geglückten Stopp, gab es keine negativen Vorkommnisse. Durch Probleme bei der Konkurrenz, sauberen Stints unserer Fahrer und auch ein bisschen Glück mit den SK Phasen, konnten wir uns am Ende des Tages bis auf P5 in der Cup Wertung verbessern. Sebastian hatte auch schon die geforderte Mindestzeit mit 190 kg hinter sich gebracht. Und so sah es doch gar nicht so schlecht für uns aus. Über Nacht schliefen die Karts gut geschützt unter Parc fermé Bedingungen. Wir legten uns die Taktik für den nächsten Tag zurecht. Das erste Mal, dass wir auch etwas zu verlieren hatten, da es unser selbsterklärtes Ziel war, einen Pokal mit nach Hause zu nehmen und Stand Jetzt war dieses Ziel erreicht. So versuchten wir einfach weiter konzentriert ohne Zwischenfälle und ohne einen taktischen Fauxpas mindestens den Platz zu halten. Sorgen machte uns nur die Wahl unserer Düse, die wir am Freitagabend etwas vorschnell als beste Option gewählt hatten. Nicht wenige Teams hatten Motorenprobleme und wir mussten jetzt einfach hoffen, dass uns der Honda nicht um die Ohren fliegt.
Am Sonntagmorgen wurden wir zu dem 5 Stunden Teil mit sehr kalten Temperaturen begrüßt. Das verlangte den Fahrern vor allem in den ersten zwei Rennstunden Einiges ab. So konnte man viele Fahrer nach dem Fahrerwechsel fluchend über diese Eises Kälte in den Boxen beobachten. Aber außer teilweise schmerzhaften Erfahrungen an den Extremitäten wurde der morgen fahrerisch gut überstanden. Das Feld sortierte sich immer mehr und wir konnten uns von P6 der Cup Wertung immer weiter distanzieren, leider verloren wir aber auch den Anschluss an P4. Also galt es, einfach die restlichen Stunden sauber über die Bühne zu bringen. Durch eine taktische Meisterleistung gelang es uns als Führender die 3 Stunden Sonderwertung einzuläuten, hier waren wir auch ganz ordentlich platziert, bis es 15 Minuten vor Rennende zu einem unschönen Zwischenfall kam. Unsere #89 stand im Gras auf der Front der #93. Der Unfallhergang lässt sich nicht ohne Weiteres rekonstruieren, aber unsere Beteiligung kann wohl am besten mit den Worten „zur falschen Zeit am falschen Ort“ beschrieben werden. Zum Glück ist bei dem Unfall alles heil geblieben und so konnte der Kartwagen auch schnell wieder beruhigt in die Box geschoben werden. P5 im Cup und P20 in der Gesamtwertung waren somit die Ergebnisse unseres dritten Rennens in der GTC.
Wir lernen von Rennen zu Rennen dazu und werden 2016 wieder angreifen und versuchen den Trophäenschrank noch weiter zu bestücken. Bis dahin heißt es, sich so gut wie möglich darauf vorzubereiten, sowohl organisatorisch, fahrerisch wie auch technisch.
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