Der sechste und damit letzte Lauf zur GTC Saison 2016 ist Vergangenheit und wieder war es ein ereignisreiches Wochenende. Dieses Mal ging es in den Hunsrück an den Vogelsbergring bei Wittgenborn. Gefahren wurden 12 Stunden, davon waren sieben am Samstag und fünf am Sonntag zu absolvieren.
Da an dieser Strecke kein Training am Donnerstag möglich ist, reisten wir Donnerstag Abend an. Freitag morgen wurde alles aufgebaut und die Karts bereit gemacht. Leider haben wir nach Wackersdorf nur noch einen Motor. Glücklicherweise konnten uns unsere Freunde von Schnitzel-Alm Racing einen Motor zum Trainieren bereit stellen. Die ersten Stunden auf der noch feuchten bis nassen Strecke waren sehr schwierig. Es gab viele Ausritte und Abflüge. Auch wir blieben davon nicht verschont. Dabei ging aber nichts Größeres zu Bruch. Über den Mittag wurde die Strecke dann trocken gefahren und wir konnten mit der Setuparbeit beginnen. Die Bedingungen waren sehr wechselhaft angesagt, ein geeignetes Setup zu finden also nicht ganz so einfach. Dass unser Trainingskart langsam butterweich ist, macht die Sache nicht unbedingt besser, aber so ist das nun mal beim letzten Saisonrennen.
Am Samstagmorgen ging es dann traditionell früh los mit dem Training, bei dem es wie schon am Vortag sehr feucht war. Die Qualifikation verlief dann auch unter diesen Bedingungen und wir sahen nicht sehr gut aus. Ein beachtlicher Rückstand und P38 war das Resultat. Aber mit den eher mittelmäßigen bis schlechten Quali Ergebnissen haben wir uns für diese Saison eigentlich schon abgefunden und 12 Stunden sind lang. Langsam trocknete es ab und man musste sich entscheiden, Slicks oder Intermediates? Wir entschieden uns früh für Ersteres. Wir hofften einfach, dass die Strecke durch den Rennbetrieb möglichst schnell abtrocknet. In der Startaufstellung konnte man dann noch viele Teams beobachten die von den Intermediates noch auf Slicks wechselten. Rennleiter Christian Bannert fand das eine „bescheidene Idee“. Nach einem überraschend ruhigen Start waren die Teams auf den profilierten Reifen klar schneller und so kam es nach gut 8 Runden zu den ersten Überrundungen. Soweit so berechnet. Nach circa 20 Minuten hat sich der Unterschied egalisiert und die Slicks wurden zur schnelleren Variante. Jetzt passierte aber etwas, was auf gar keinen Fall hätte passieren dürfen. Nach 25 Minuten rückte das Safety Kart zum ersten Mal aus und die Teams konnten zum perfekten Zeitpunkt ihre Räder wechseln. Unser Speed war solide aber nicht wirklich schnell. Bei den Boxenstopps waren wir leider auch nicht ganz glücklich. Zwar konnten wir viele Wechsel in die SK Phasen legen, aber jedes Mal verpassten wir es nur um wenige Sekunden wieder vor dem Feld aus der Box zu fahren. Je länger das Rennen dauerte, desto mehr klagten die Fahrer auch über ein sehr instabiles Heck. Aber alles in allem war das Fazit nach den ersten sieben Stunden positiv. Im Gesamtklassement in den Top25 und im Cup auf P6, runden gleich mit P5 und P4 und nur drei Runden hinter dem Führungstrio. Es war also alles noch drin.
Der Sonntag begrüßte uns dann freundlicher als erwartet. Es war nicht eisig kalt wie im letzten Jahr und die Strecke war auch zum Großteil trocken geblieben. Leider bemerkten wir bei der Aufstellung für den Start, dass unser Lenkrad sich gelockert hatte. Nun hatten wir auch eine Erklärung für das gefühlte Untersteuern beim Einlenken. Da wir es nicht riskieren wollten plötzlich manövrierunfähig ins aus zu Rutschen entschieden wir uns für einen möglichst frühen Stopp um den Schaden zu beheben. Die Entscheidung entpuppte sich auch als vollkommen richtig, da zwei der drei Schrauben schon sehr locker waren. Die ganze Taktik, die wir uns davor ausgedacht hatten, war damit natürlich über den Haufen geworfen. Die Reparatur ging aber schnell von statten und so verloren wir nicht zu viel Zeit. Der Speed war zwar immer noch nicht berauschend, aber wir fuhren konstant und konzentriert unseren Stiefel herunter und hielten uns aus dem Gröbsten heraus. Ganz ohne Feindkontakte ging es dann aber freilich auch nicht, schließlich fuhren wir den finalen Meisterschaftslauf und die Meisterschaft war noch in allen drei Wertungen offen. Zum Beginn der 3h Sonderwertung befanden wir uns im Kampf mit der #10 Talentfrei Racing um den letzten Pokalplatz. Aber wir schauten vor allem besorgt nach vorne, wo die #36 MSC O Junior Racer auf dem besten Weg war uns den ersehnten P3 in der Gesamtwertung abzunehmen. Und plötzlich ging alles ganz schnell. Erst kassierte die #10 eine Strafe für unsportliches Verhalten und dann kam die #36 kurz nach der Boxenausfahrt zum Stehen. Die Crew gab ihr Bestes das Kart schnellstmöglich zurück auf die Strecke zu schicken. Jedoch blieb das Kart gleich wieder stehen und musste wiederum in die Box gebracht werden. So erbten wir diesen Platz und konnten bis zum Rennende auch die #10 hinter uns halten und uns schlussendlich P4 in der BEBA-Cup Wertung sichern. Im Gesamtklassement belegten wir P21. Ein grundsolides Rennen, nicht mehr aber eben auch nicht weniger. Vor dem Wochenende hatten wir uns zum Ziel gesetzt P3 in der Cup Gesamtwertung zu erobern und das haben wir geschafft. An dieser Stelle wollen wir natürlich dem GTC Champion 2016, der #22 Honda Spirit/#33 MSCO zur hochverdienten Meisterschaft gratulieren. Wer auf jeder Strecke sauschnell ist und sich als Team kaum einen Fehler erlaubt gehört am Ende einfach nach ganz oben. Natürlich auch an die #98 Cartteam.de für den souveränen Sieg im BEBA-Cup. Über die gesamte Saison schnell und nur in Wackersdorf mit einem schlechten Ergebnis aufgrund der Technik. Respekt für diese Leistung! Nicht vergessen wollen wir selbstverständlich auch den Sieger in der Trophy-Wertung, die #8 Hausexperten.de.
Auch wenn es nicht so verdammt eng war, wie im letzten Jahr, so war es doch auch dieses Jahr ein gelungenes Saison Finale auf dem Vogelsbergring. Willkommen bei Freunden!
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