Mit den Bavarian 24h fand das Highlight der GTC Saison 2017 statt und wieder einmal sollte es ein ereignisreiches und denkwürdiges Rennen werden. Für das Wochenende in Wackersdorf entschieden wir uns ein Juniorteam mit der Startnummer 189 für die 3h Sonderwertung aufzustellen. So gab es für das Team an diesem Wochenende viel zu tun. Als vierten Pflichtfahrer holten wir uns wieder Frederic Ewald ins Team, der bei seinen bisherigen Einsätzen für uns immer Top Leistungen gebracht hat und zunehmend ins Team wächst.
Am Donnerstagmorgen reisten wir an und schlugen im schon gut gefüllten Fahrerlager unsere Zelte auf. Wir bereiteten die Karts technisch vor und führten unsere zwei Junioren in die Abläufe ein. Nach einem gelungenen Welcome Grill am Abend mit großer Jubiläumsparty für Frank und seine Orga ging am Freitag das Testen los. Die Marschrichtung für das Setup war nach unserem Test zwei Wochen vorher klar. Die Motoren liefen einwandfrei und alle Fahrer inklusive der Junioren konnten viele Trainingsrunden drehen. Für dieses Rennen mussten wir allerdings unser Chassis wechseln. Der Rahmen, der in Cheb in den unnötigen Unfall verwickelt war, musste gerichtet werden und war zwar wieder fahrbereit, aber an ein 24h Rennen damit war nicht mehr zu denken. So mussten wir zwangsweise auf unser vorheriges Traingschassis umsteigen. Nach Installation unserer Lichtanlage und der Abnahme durch Knut am Abend konnten wir gut gelaunt in den Samstag starten.
Der Samstagmorgen begann wie gewohnt mit dem freien Training. Die Endmontage hatte gut funktioniert und alle Teile blieben am Kart. Für das Qualifying hatten wir keine großen Erwartungen, wenngleich wir nach unserem starken Zeittraining in Cheb Hoffnung auf das Top12 Qualifying hatten. Zu unserer großen Freude konnten wir das Kart auf P9 stellen und durften damit am Top12 Qualifying teilnehmen. Unserer Junioren hatten etwas stärker zu kämpfen und mussten sich mit dem vorletzten Platz zufriedengeben. Das Top 12 Qualifying war eine spannende Angelegenheit für uns, allerdings waren wir hier in unserem Turn mit 3 Konkurrenten chancenlos, da wir unsere lange Übersetzung durch den Fahrerwechsel an der Start-und Ziellinie nicht ausfahren konnten und wir entsprechend langsam starteten. P3 in unserem Turn hieß am Ende aber auch P3 in der Startaufstellung, da nach unserem Turn leichter Regen einsetzte und so die restlichen Gruppen chancenlos waren. Ein fantastisches Ergebnis für uns. Kurz vor dem Start fing es an heftig zu regnen. Viele Teams entschieden sich auf die profilierten Intermediates zu wechseln. Wir blieben mit beiden Karts auf den profillosen Slicks, weil wir mit einem schnellen Abtrocknen der Strecke rechneten. Jedoch war dies besonders für unsere Junioren bei ihrem ersten GTC Einsatz ein wahres Abenteuer. Der Start war für unseren Startfahrer sehr turbulent. Als einziger der Top10 mit Slicks gestartet wurde er schon kräftig von den Intermediates bereiften Karts aus der letzten Kurve geschoben. Unser Kart inmitten einer dicken Wolke von Gischt und Regen von zig Karts umzingelt in der ersten Kurve zu sehen war beängstigend und alle Beteiligten waren heilfroh, als die Karts ohne Slicks unfallfrei vorbeigegangen waren. Unser Speed war auf den Slicks überraschend stark und so verloren wir bis zum Abtrocknen der Strecke nur ungefähr die Zeit, die die anderen Teams für den Reifenwechsel auf die Slicks brauchten. Unsere Junioren hatten leider einige Motoren Aussetzer und mussten das Kart einige Male neu starten. Aber abgesehen davon gab es kaum Fehler von den Jungs und sie haben ihre Sache mit einem völligen soliden Speed bravurös gemeistert. Nachdem es abgetrocknet war begann es nochmal zu regnen, jedoch hatten sich nun alle auf die Bedingungen eingeschossen und es verlief zum Großteil unproblematisch.
Nach den ersten drei Stunden und dem Ende der Sonderwertungen sah es für uns gut aus und wir belegten in der Trophy P1. Das Rennen wurde daraufhin aufgrund einer Ölspur um die gesamte Strecke unterbrochen. Zu gefährlich war das Fahren und zu umfangreich waren die Arbeiten um das Öl zu binden. Eigentlich hätte es dann weitergehen sollen. Jetzt wollte aber der Strom nicht mehr mitspielen und es musste erst ein Elektriker geholt werden, der das Problem behob. Nach gut eineinhalb Stunden ging es dann weiter, jedoch nur kurz bevor sich der Strom wieder verabschiedete. Als dann irgendwann wieder gefahren werden konnte, fand das Rennen unter trockenen Bedingungen statt und wir konnten unsere Runden nach Plan drehen. Unsere Taktik der langen Stints ging ebenso auf wie unser Setup, welches manch Konkurrenten auf die Palme gebracht haben muss, da wir besonders auf der Geraden einen ungeheuren Speed zeigten. In der Nacht gab es einen Wechsel auf der Kommandobrücke, die taktische Linie wurde beibehalten und auf das Äußerste ausgereizt und wir konnten uns weiter in den Top 3 der Trophy und um P 10 Gesamt halten. In der Nacht erfolgte ein erneuter Regenschauer. Wir blieben wie auch am Start weiter auf Slicks. Viele, vor allem erfahrene Teams, wechselten schnell auf die Intermediates. Wir vertrauten unserer Taktik, besonders da unsere direkten Konkurrenten eine ähnliche Taktik wählten. Durch die niedrigen Temperaturen trocknete die Strecke natürlich viel langsamer ab, aber noch war es nicht alarmierend. Jedoch begann es dann abermals zu regnen und wir entschieden uns trotz eines Fahrerwechsels nicht zu wechseln. Leider hatten wir die Intensität des neuerlichen Regens unterschätzt und wir verloren zunehmend mehr Zeit auf die vorderen Plätze. Und nun blieb unser Kart in Kurve 1 stehen. Der Grund war ein gebrochenes T-Stück der Benzinleitung. Der Fahrer funkte noch auf der Strecke das Problem an die Box und so konnten wir das Problem an der Box, nachdem wir das Kart geborgen hatten sehr schnell beheben. Zusätzlich wechselten wir jetzt auch auf die Intermediates. Glücklicherweise verloren wir nicht zu viel Zeit und wir fielen nur auf P5 in der Trophy und P15 Gesamt zurück. Jetzt war das Credo sich zurück zu kämpfen auf die vorderen Plätze. Kurz vor der 6h Sonderwertung wechselten wir den Fahrer und die Reifen und gaben alles für das letzte Rennviertel. Vor der letzten drei Stunden sah es fantastisch aus, wir führten die Trophy in der 6h Wertung, kämpften in den Top 3 der Trophy und lagen auf einem stabilen P13 Gesamt. Nach einem Restart kam es dann aber zu Problemen. Wir wurden von hinten relativ hart getroffen, sodass die Halterung für den Heckspoiler brach und er sich zwischen Motor und Reifen verkeilte. Gleichzeitig wurden wir auf das Kart vor uns geschoben, was unserer Vorderachse auch einen Schlag versetzte. Den Heckspoiler reparierten wir in der gleich folgenden Safety Kart Phase und wir verloren dadurch nicht zu viel Zeit. Am Ende des Stints verschlechterte sich aber nach vielen schnellen Runden das Fahrverhalten des Karts erheblich und gleichzeitig schleifte der Heckspoiler wieder auf dem Boden. Der nächste Stint lief dann ebenfalls nicht nach Plan. Die Radsterne lockerten sich und wir mussten das Kart abermals ungeplant an die Box bringen, zweimal. Dadurch verloren wir leider insgesamt so viel Boden, sodass wir nichts mehr mit den vorderen Plätzen zu tun hatten. Nach einem eigentlich hervorragenden Rennen, war es am Ende leider wieder nicht von Erfolg gekrönt.
Im Endergebnis erreichten wir P8 in der Trophy und P20 Gesamt. Wir nehmen die zahlreichen positiven Sachen vom Wochenende mit, dazu zählt auch der erfolgreiche Einsatz unseres Juniorteams. Das wollen wir in Zukunft auf jeden Fall wiederholen. Wir gratulieren den Gesamtsiegern der #22 Honda Spirit und auch den Jungs von der #78 FirEx Racing by Daytona für ihren ersten Trophy Sieg. Jetzt richten sich alle Blicke auf das nächste Rennen in der Uckermark, wo die 12h von Templin stattfinden werden und wir geben wieder unser Bestes!
Vielen Dank für die Bilder an Ursula Ewald!