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3. GTC Rennen 24 h Wackersdorf

wahnsinnig – wahnsinniger – 24 h Rennen in Wackersdorf

Das dritte Rennen der Saison ist das Jahres-Hightlight, mit maximalen Anforderungen an Crew und Material. Um noch etwas Spannung rein zu bringen, mussten wir erneut einen Transporter mieten, da der neue Motor in unserem Fahrzeug  Öl verlor… Nun denn – auch hier gilt: Mund abputzen und weitermachen.

Mittwochabend war unsere gesamte Crazycrew komplett und die Fahrer starteten am Donnerstag mit ersten Testrunden. Abends gönnten wir uns wieder eine Runde Leihkart, zuammen mit der #3. Jara und Ulrike im Doppelkart und die übrigen Verrückten lieferten eine riesen Show für die Zuschauer am Streckenrand: zweireihiger Start und dann keine Gnade mehr.

Für Leandro war es das erste Mal auf dieser Strecke. Er übte zu Hause fleißig das Layout auf dem Simulator, aber das Ganze in real live war dann doch nochmal etwas anderes. Unsere Susi wurde von Felix, Jara, Frank und Andreas penibel vorbereitet und dem Freitagstraining stand nichts mehr im Wege. Wir fuhren ein ordentliches Setup heraus und sahen uns unter den Top ten. Alle vier Fahrer waren hoch zufrieden und wir gingen mit großen Erwartungen in den Samstag. Beim letzten prüfenden Blick am Samstagmorgen wurde eine Unwucht in der nagelneuen Magnesiumfelge festgestellt. Blitzschnell wurde auf den Ersatz – wie immer sorgfältig vorbereitet von Stefan – gewechselt. Dann ein kurzes Rollout im freien Training von Felix, um alles zu prüfen und dann… er schob das Kart über die Waage. Unsere Herzen standen kurz still. Was war passiert?

Eine Schraube der Ventildeckelabdeckung war gebrochen und nur durch das sofortige Abstellen konnte ein kapitaler Motorschaden verhindert werden. Das Ding war heiß und Leandro kühlte gekonnt das Aggregat. Das Qualifying hatten wir schon abgeschrieben – Hauptsache eine stabile Reparatur und kein Risiko für die kommenden 24 Stunden. Jara rannte zu Helmut und er konnte uns blitzschnell helfen und wir reparierten in Windeseile. Dadurch war das Q1 doch noch möglich, leider nicht mit dem gewünschten Erfolg, da wir in der ganzen Hektik vergessen hatten, den Luftdruck anzupassen. So what, am Ende P 21 und wie wir nach 10 Jahren wissen, es spielt keine ganz große Rolle.

Bei sehr heißem Wetter gab es eine letzte Stärkung am Schrauberzelt von unserer Küchencrew Michaela, Suse und Stefan und dann ging es los.

Felix übernahm den Startstint und konnte sich gut nach vorne arbeiten – jetzt passte der Luftdruck! Nach 60 min kam er zum Gewicht nachlegen rein und peng – eine Strafe für: zu schnell in der Box. Lasst das Video selbst sprechen… Wie wir im Laufe des Rennens feststellten, hatten die GTC Offiziellen uns auf dem Kieker, da wir für schnelle Boxenstopps bekannt sind. Das war mega anstrengend für uns alle.

Nach dem ersten Doppelstint übergab Felix an Lenny auf P 11. Alles lief wie am Schnürchen und Lenny performte super. Die ersten beiden 190 kg Stints übernahm Leandro. Er groovte sich ein, schnell war er im Rhythmus und zeigte seine Klasse. In der Trophy lagen wir zwischenzeitlich auf P 3. Auch sein Bruder Tizian performte auf der Strecke. Unsere vier Fahrer sind zusammengewachsen und haben einen sehr ähnlichen Speed – Konstanz ist so wichtig! Bei Einbruch der Nacht spulte Felix die weiteren 190 kg Stints ab, damit waren von den geforderten 300 min um 0.30 Uhr bereits 225 min eingetütet. Lenny und Felix übernahmen die Nachtsession und nach dem obligatorischen Reifenwechsel, der wie ein Schweizer Uhrwerk lief, fuhren wir unseren Konkurrenten um die Ohren: 1 – 2 sec pro Runde sind wir schneller! Yes we can! Damit schoben wir uns auf P 2 in der Trophy nach vorne, mit einem kurzzeitigen P 1 nach 12 Stunden, das wurde sofort „gescreenshotet“.

Leider kam ein „SCHON WIEDER“… das Starterseil riss erneut in dieser Saison, nicht weil es schlecht vorbereitet war, es war einfach ein push back und das gesamte Seil hat es auf Grund der unglaublichen Kraft zerfetzt. Der bekannte Schrei: Sch….e halte durch die Boxengasse. Das einzig Positive: wir wechseln ein Starterseil in Rekordzeit. Den erfahrenen P 2 konnten wir dennoch halten, unser Kart rannte einfach unfassbar. Nachts stärkten wir uns mit heißer Kartoffelsuppe und dem ein oder anderen Energydrink – es funktionierte. Leon Semel – unser Fahrer aus 2024 – war auch in diesem Jahr wieder PC Fahrer und hatte um 4.00 Uhr seinen Einsatz.

Bei Sonnenaufgang zeigte das Tableau: #89 P2 in der Trophywertung und P 10 gesamt. Unser Bruderpaar hatte in 5 Stunden etwas Schlaf gesammelt, auch die Boxencrew gönnte sich 1-1,5 Stunden. Nur Jara und Jogi rockten die ganze Nacht durch – krass! Die kommenden Stunden liefen konstant schnell weiter und wir konzentrierten uns darauf, P 2 zu halten. Unsere direkten Konkurrenten #52 FAF Racing hatten eigentlich einen Boxenstopp Vorsprung und die 190 kg waren auch schon absolviert. Das hieß für uns: schnell und fehlerfrei bleiben und den Vorsprung vom 2 Runden für den letzten Boxenstopp ausbauen. Der letzte Wechsel erfolgte 30 min vor Schluss und der Abstand wurde kleiner. Doch plötzlich: die #52 stand auf der Waage – warum? Im Nachhinein war die Crew der Meinung, dass 24 Wechsel in 24 Stunden durchgeführt werden müssen – in dem Fall ein Irrtum. Dies hatte aber lediglich für uns zur Folge, dass wir nicht auf letzter Rille fahren mussten. In den letzten Minuten sollten nichts mehr passieren und bitte jede Schraube, jeder Kabelbinder halten. Zum Finale sammelte sich die gesamte KSR Crew an der Boxenmauer und feierte Felix und Susi und unser gesamtes Team mit einem riesen Jubel: Wir beendeten das 24 h Rennen 2025 als Trophy-Vizemeister!!! und auf P 10 gesamt. Es war für alle wieder ein  Kraftakt und wir wissen: die nächste Woche wird hart und wir werden irgendwie nur funktionieren. Der Stolz auf unsere Teamleistung lässt aber alle Schmerzen und Wehwehchen verblassen: Wir haben es erneut gerockt und das 24 h Rennen gemeinsam super absolviert!

Glückwunsch an die #154 ZAP – einfach für uns in diesem Rennen nicht zu schlagen und an die #52 FAF – auch in 2025 liefern wir uns einen spannenden Zweikampf, es ist nichts entschieden, es ist gerade mal Halbzeit!

Die Newcomer der #3 haben ihr erstes 24er meisterhaft absolviert, alle haben gekämpft und durchgehalten. Eine super Leistung und ein unvergessliches Erlebnis für alle. Unsere Crew hat beim setup und mit helfenden Handgriffen unterstützt und Tipps bei den Reifen gegeben. Mit jedem Rennen werden die Teammitglieder mehr und mehr eine Einheit und tauchen ab in die GTC Welt. 

 next Stopp – Cheb, 12 h Rennen

Hier der Link zum GTC Bericht:

https://german-team-championship.de/2025/null-fehler-job-bei-zap154/