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4. GTC Rennen Cheb 12 h

Fast P 4 gesamt, fast P 1 in der Trophy – bis 20 min vor Rennende

Was für ein Rennen!!! KSR ist in seinem Jubiläumsjahr, seit 10 Jahren fahren wir in der GTC und genau wegen solcher Gefühle und dem Gemeinschaftsgefühl machen wir diesen „manchmal“ Wahnsinn…

Nach 2 Jahren Pause startete die GTC wieder auf der Kartbahn in Cheb/CZ. Das 12 h Rennen konnte wegen der Flutlichtanlage ohne Unterbrechung absolviert werden. Die Vorbereitungen liefen nach dem eingespielten Schema ab Donnerstag: schnell stand das Schrauberzelt und die Homebase. Unsere Crew war am Donnerstagnachmittag fast vollständig. Unser Fahrer Lennard Zerbe und seine Eltern fehlten, da Lenny am Wochenende in 4 Läufen der NATC startete und dort so richtig gut unterwegs ist. Das Wetter am Donnerstag und Freitag hielt uns so richtig auf Temperatur: bis zu 36° schenkte uns Frau Sonne und wir konnten gar nicht soviel Flüssigkeit in den Körper nachfüllen, wie wir diese wieder verloren. Um so bemerkenswerter die Leistung unserer Crew,  die in dieser Hitze konzentriert ein mega starkes Setup mit dem Kart herausfuhren. So konnten wir bereits um 15.30 Uhr am Freitag mit den abschließenden Arbeiten beginnen und unser Teamchef Christian cruiste mit viel Freude noch einige Runden auf dem Trainingskart – und: er kann es noch! Abends gönnten wir uns einen Stint im Leihkart, zusammen mit der Truppe der #3 BEBA-GTC Academy – sauber mit zweireihigem Start. Unsere Vorläuferin Ulrike war wieder mutig genug und fuhr mit, in 12 min wurde sie nur einmal überrundet!

 

 

 

 

 

 

 

 

Am Samstag sollte sich das Wetter um 180° drehen: 20 Grad, leichter Nieselregen im Anmarsch und dazu noch kalte Duschen (bei einem Preis von 26,--€ pro Nacht keine Freude).

Unser Fahrer Felix fuhr das erste Qualifying und legte noch im trockenen eine tolle Zeit hin. Bei einsetzendem Regen sollte dies P 1 bedeutet. Allerdings wechselten dann doch viele auf Regenreifen und wir mussten uns leider geschlagen geben, da der linke Regenreifen partout nicht auf den Achsschenkel wollte– das Lager klemmte. Damit waren wir raus aus dem Positionskampf und fanden uns auf P 26 wieder – allerdings vor unserem direkten Konkurrenten, der #52. Die Jungs hatte noch ein paar mehr Probleme: Kupplung Teil 1.

 

 

Der Niederschlag war wenig, aber die Strecke fühlte sich sofort an wie Schmierseife. Beim Le Mans Start entschieden sich alle Teams für Sliks und Felix konnte sich das Gemezel von hinten anschauen und zum Glück aus allem raushalten. Da gab es Kupplungsschäden auf Grund von Überhitzung, erste Motorwechsel, ein Dreher nach dem anderen, Plattfuß, etc. … Einige Teams wechselten auf Regenreifen und kamen auch etwas besser zurecht. Wir hatten nichts zu verlieren und blieben auf Sliks. Felix war mit 190 kg unterwegs und konnte durch extrem sauberes Fahren und seine langjährige Erfahrung das Kart auf der Stecke halten. Nach nur 20 min fanden wir uns auf P 9 gesamt wieder und P 3 in der Trophy – hinter #154 ZAP und #16 ADAC Juniorteam - was für ein Rennbeginn! Den zweiten Stint übernahm Leandro, ebenfalls mit 190 kg. Er fuhr erstmalig in Cheb und stellte am Freitag nach dem freien Training fest: Noch nie saß ich einem so mega abgestimmten Kart! Auch er kämpfte souverän mit der noch feuchten Strecke auf Sliks und groovte sich schnell ein. Die Zeiten passten super. Er lieferte sich rundenlang ein Kopf- an Kopfrennen mit dem Trophy-Gesamtführenden #154 ZAP und dem starken GTC Team #50 Cinquanta Corse by ACV und übernahm zeitweise die Führung – GEIL! Tizian sollte ein ganz starkes Rennen erleben. Er zeigte was er drauf hat und legte Fabelzeiten auf den Asphalt. Unsere drei Fahrer waren unglaublich ausgeglichen in der fahrerischen Leistung. Nach 4 Rennstunden fanden wir uns wieder auf P 5 gesamt und P 1 in der Trophy. Wer hätte das nach dem vermasselten Qualifying gedacht. Das Wetter wandelte sich wieder zu blauem Himmel, Sonne und mit ohne Schatten. Teams, die bei diesem Wetter mit 190 kg unterwegs waren, mussten mit krassem Zeitverlust pro Runde klarkommen. Teilweise gab es bis zu 1,5 sec pro Runde Unterschiede.   Unsere Boxencrew arbeitete wieder hochkonzentriert, super schnell und fehlerfrei. Alle lieferten ab: Vorläuferin (schnell, aber nicht zu schnell), Kettensprüher, Gewichtewechslerin, Motoranzieher, Tankteam und unsere Schiebercrew. Das macht diese Serie aus – alle sind wichtig, alle sind Teil des Erfolgs, alles funktioniert nur als Team. Auch unsere Teamchef Christian war hochkonzentriert und konnte jeden Stopp ohne Warten auf der Waage oder vor der Tankbox timen. Jogi – unser Spotter, hatte zu jedem Zeitpunkt die Strecke im Blick und unsere phantastische Küchencrew Michaela und Stefan versorgten uns zu jedem Zeitpunkt mit lecke Essen und Trinken. Auch unsere beiden Maskottchen Cooper und Simba wurden liebevoll von Stefan umsorgt.

Auf der Strecke gab es die üblichen Dramen: vor der Waage Haltelinie überfahren oder gedreht, krumme Spurstange und Achse, krummer Rahmen, gebrochene Auspuffaufnahme – leider gab es wieder einmal Probleme mit den Reifen, bei einer Charge löste sich der Reifen auf  und einige Teams mussten wechseln. WIR HIELTEN UNS AUS ALLEM RAUS und fuhren mit einer absolut konstanten Pace weiter ganz vorne mit – da war ne Menge Zwischenfreuen angesagt. Wir trugen unser Kart mit den Augen über die Strecke. Die restlichen 72 Minuten mit 190 kg plante unser Teamchef auf die letzten beiden Stints, die Temperaturen sanken wieder und die Motorleistung wurde bei mehr Sauerstoff in der Luft besser. 2,5 Stunden vor Ende fanden wir uns auf P 4 gesamt und nach wie vor P 1 in der Trophy wieder, mit 1,5 Runden Vorsprung auf die #16, 2 Runden auf #154 ZAP und 4 Runden auf #4.  Der Fight mit der #16 war von Spannung geprägt, denn wir hatten einen anderen Tankrhythmus und die #16 hatte die 190er Stints schon hinter sich. Leandro übernahm den vorletzten Einsatz und gab alles, um in seinem Moppelstint so wenig wie möglich Zeit zu verlieren. 40 min vor Rennende überschlugen sich die Ereignisse: in einer Gelbphase verloren wir in einer Runde satte 20 sec, da leider der Fahrer der #4 nicht die Zielzeit von 55 sec pro Runde sondern 1 min 15 fuhr. Leandro hätte am liebsten ins Lenkrad gebissen. Damit waren von den 90 sec Vorsprung auf die #16 nur noch 70 sec übrig und die brauchten wir für den 12. Boxenstopp. Die #16 konnte die Gelbphase perfekt nutzen und verkürzte den Abstand weiter. 22.10 Uhr dann ein riesen Schreck: unsere Boxencrew verfolgte einen Zusammenstoß unseres Karts mit der #216. Die Jungs hatten in diesem Rennen kein Glück: verbogener Rahmen, die Pace war völlig dahin und nun eine Kollision mit uns. Im Nachhinein ein Missverständnis und leider ein klassischer Rennunfall mit Folgen für beide. Leandro kam sofort wild gestikulierend in die Box, die Lenkstange und die Spurstange standen in einem fast unfahrbaren Winkel. Es wurde kurz laut und Worte wie: "Sch….", "das kann doch nicht war sein", "f….k" halten durch die Boxengasse. Felix stand bereit für seinen letzten Einsatz, schaute verzweifelt über die verbogenen Teile, der Einsatz des Gummihammers brachte: NULL. Kurz entschlossen stieg er ein und sagte: Sch… drauf, ich versuch´s, ich will den verdammten Pokal! Er "fuhr" unsere Susi mit einem völlig verdrehten Lenkrad noch 16 min über die Strecke und war ca. 8-9 sec pro Runde langsamer. Es war Schwerstarbeit. P 1 und P2 waren weg, aber P 3 noch absolut machbar, da die vier herausgefahrenen Runden auf die #4 ein sicheres Polster gaben.

Am Ende sollte es reichen: P 3 in der Trophy, P 11 gesamt (das ist bitter) und wir konnten den hart erkämpften Pokal in den Händen halten. Sehr gefreut haben wir uns über die große Anerkennung durch viele andere Teams für unsere großartige Leistung. Viele hätten uns den Erfolg gegönnt.

 

Das ist der Tenor der GTC: Willkommen bei Freunden.

Unser Teamchef Christian und Leandro gingen nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten gemeinsam zum Fahrer der #216 und klärten den Vorfall im fairen Gespräch: es war ein Rennunfall und: so ist das halt im Rennsport.

Wir gratulieren den Jungs von der #16, die ein optimales Rennen ablieferten und völlig verdient P 1 in der Trophy belegten – wobei, wir hätten uns sehr über einen spannenden Kampf am Ende gefreut. Auch Gratulation an die #154, die immer noch die Trophyjahreswertung anführen aber bei diesem Rennen hinter ihre eigenen Erwartungen blieben.

Die Jungs und Mädels der #3 haben in diesem Rennen ne Menge Lehrgeld gezahlt und bei guter Pace einfach zu viele Strafen kassiert. Dennoch war es auch für das Team wieder eine tolle Erfahrung. Auch diesesmal gaben wir unser Wissen weiter und die Fahrer und Teamchefs tauschten sich intensiv aus. 

Lenny war sehr erfolgreich in Oschersleben: dreimal P 2 - das kann sich so was von sehen lassen! Gratulation von der ganzen KSR Crew!!

Wir freuen uns auf Oppenrod Mitte September zum 7 und 5 Stundenrennen. Die Trophygesamtwertung ist extrem eng und es ist noch überhaupt nichts entschieden. Aktuell sind wir P 2 in der Klasse.

 

 

Hier der Link zum spannenden Bericht der GTC: 

https://german-team-championship.de/2025/erster-sieg-fuer-die-16-der-adac-suedbayern-junioren/