Ein aufregendes Wochenende auf dem kurvigen und hügeligen Hunsrückring liegt hinter uns. Unser 5tes GTC Rennen und der erste Klassensieg. Vor der Anreise rechneten wir mit sehr wechselhaften Bedingungen, wir wurden nicht enttäuscht. Aber beginnen wir mit dem Freitag.
Die Strecke war uns von den Testtagen noch bestens bekannt, so konnten wir uns schnell um das Setup kümmern. Wir haben viel rumprobiert, aber richtig zufriedenstellend war keine Variante. Eine lange Ölspur am Nachmittag und die darauffolgende Zwangspause hat die Situation nicht gerade verbessert. Aber man hat sein Bestes gegeben, die sehr lange Ölspur möglichst schnell zu neutralisieren. Am späten Nachmittag hat der erwartete Regen eingesetzt und die Regenlinie konnte erkundet werden.
Der Samstag begann mit dem Qualifying sehr früh und für uns war es eine wiederholte Lehrstunde. Bei dem geplanten Fahrerwechsel wurde durch allgemeine Konfusion das Gewicht nicht richtig gewechselt. Das Ergebnis war uns schnell klar: Untergewicht und damit Streichung aller Zeiten im Qualifying. Damit folgte der Start aus der letzten Startreihe. Nach kurzem Ärger haben wir uns aber wieder gefangen und mit dem Ergebnis arrangiert. Das ausgegebene Credo hieß „maximum attack!“.
Felix, unser mittlerweile erfahrener Startfahrer, hat die Aufgabe mit Bravour gelöst. Nach dem ersten Stint fanden wir uns in den Top25 wieder und das verpatzte Qualifying war vergessen. Auch der zweite und dritte Stint verliefen nach Plan, sodass wir uns im Cup weiter vorarbeiten konnten. Die Top5 waren hier schnell erreicht, auch die häufigen Safety Kart Phasen konnten wir größtenteils gut ausnutzen. Zudem arbeiten wir die heavy hour mit 190 kg Mindestgewicht mit Sebastian schnell ab. Nach fünf Rennstunden setzte dann der erwartete Regen ein und wir befanden uns inzwischen auf P2 unserer Wertung wieder. Wilde Diskussionen begannen, ob ein Wechsel auf Regenreifen sinnvoll ist oder wir es mit den Slicks riskieren sollten. Schnell gab es bei den schwierigen Bedingungen und vielen Fahrern auf Slicks Dreher und Unfälle. Das SK musste erneut oft ausrücken. Das gab uns etwas Luft um die Strategie zu überdenken. Trotz des Regens war es auf Slicks aber nicht unfahrbar und wir rechneten nur mit einem kurzen Schauer. Immer mehr Teams wechselten auf die profilierten Regenreifen und als der so richtig in Fahrt kam, musste das Rennen unterbrochen werden. Die Unterbrechung dauerte 45 Minuten und ohne diese hätten wir wohl auch auf Regenreifen wechseln müssen, da der Regen länger andauerte und die Jungs und Mädels auf den Regenreifen den Kurs deutlich schneller umrunden konnten.
Aber pünktlich zum Restart beruhigte sich das Wetter und die Strecke fing schnell an abzutrocknen. Während viele Teams wieder zurück auf Slicks wechseln mussten hatten wir P1 in der Cupwertung inne. Die zuvor führende #98 verlor durch die zwei zusätzlichen Boxenstopps die Führung, denn auch sie setzte auf Regenreifen. In den letzten zweieinhalb Rennstunden konnten wir uns in den Top10 des Gesamtklassements halten und auch unsere Spitzenposition im Cup verteidigen. Auch hier gab es wieder zahlreiche SK Phasen, begründet auch durch teils heftigere Abflüge. Diese Phasen konnten wir für unsere finalen Wechsel nutzen und Christian fuhr den Cup-Sieg im letzten Stint nach Hause. Da wir auf keinen Fall wegen einem unnötigen technischen Defekt noch Probleme bekommen wollten fuhren wir, auch weil unsere Verfolger nicht so problemlos wie wir durch die letzte Phase des Rennens kamen, eher mittlere Rundenzeiten. Dadurch rutschten wir im Gesamtklassement von zwischenzeitlich P7 auf P9 ab. Aber das trübte unsere Freude über unseren ersten Klassensieg überhaupt nicht. Vor allem nach dem problematischen Wochenende in Oppenrod, wo wir uns viel mehr ausgerechnet hatten, war das eine große Genugtuung.
Mit einer Menge Selbstvertrauen und großer Vorfreude schauen wir nun auf die nächste Veranstaltung im tschechischen Cheb. Hier wollen wir unser Einjähriges erfolgreich feiern und hoffen auch, dass unsere Kollegen von Schnitzelalm Racing, die uns immer mit Rat und Tat zur Seite stehen, mit mehr technischem Glück gesegnet sind. Letztes Jahr war Cheb jedenfalls ein sehr gutes Pflaster für die Mad Croc Armada. Aber zunächst geht es in zwei Wochen nach Walldorf zur neuen Veranstaltung GTC&Friends.
Glückwunsch an den Gesamtsieger #3 BPR Racing und ein Lob an das gesamte Fahrerfeld. Trotz der schwierigen Bedingungen gab es nur wenige Zwischenfälle aufgrund von missglückten Zweikämpfen. Auch Glückwunsch an die #98, die mit ihrer starken Leistung und einem weiteren P2 im Cup die Wertung anführt. Bis zum nächsten Fight unter Freunden!
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