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Unglaublich – KSR Junioren siegen beim 24 h Rennen in Wackersdorf

Das 4. Rennen der größten Kartlangstreckenserie Deutschlands wurde erneut im bayrischen Wackersdorf ausgetragen. Eine Woche nach der Kartweltmeisterschaft kämpften 31 Teams im wichtigsten GTC Rennen des Jahres um die Pokale. Unser junges Team war bereit zum nächsten Fight und der unglückliche P 4 beim letzten Rennen in Bopfingen war vergessen. Die vier Juniorfahrer standen vor ihrem ersten 24 Stundenrennen, ebenso wie einige neue Crewmitglieder. Bereits am Mittwochabend reisten die ersten Teammitglieder an und bauten die Homebase und das Schrauberzelt auf. Damit konnte am Donnerstag mit dem Training begonnen werden. Teilweise war die Strecke für unsere 4 Fahrer völliges Neuland und so holten sie sich mit jeder Trainingsrunde mehr Selbstvertrauen.  Für dieses Rennen brachten wir ein zweites Team an den Start: Sebastian und Andreas traten mit der #189 in der 3 h Masterwertung an und auch bei den beiden war die Aufregung zu spüren. Freitag erfolgte beim weiteren Training das Herausfahren des Setups und Collin, Tizian, Leon und Lenni zeigten, was sie in den vorangegangenen Rennen gelernt hatten. Zusammen mit unserer Mechanikerin Jara fanden sie die richtigen Einstellungen. Jara schraubte am Freitagabend mit größter Akribi und Konzentration ein konkurrenzfähiges und vorallem absolut zuverlässiges Kart zusammen. Auch bei noch so viel Vorbereitung ließen wir es uns nicht nehmen, die Strecke mit den Leihkarts zu testen. Jara und unsere Vorläuferin Ulrike bestritten die Runden im Doppelsitzer und die Jungs malten sich aus, auf welcher Seite sie denn die Mädels überholen werden. Das allerdings gelang nur einem! Nach einem Freitagabend voller Fachsimpelei zum Thema: „Wann macht es Sinn bei jedem Boxenstopp zu tanken?“ standen wir am Samstag hellwach auf und testeten im freien Training unser Rennkart. Unser Masterteam wurde im Training mit einer gebrochenen Kurbelwelle eines nur 20 Rennstunden alten Motors konfrontiert und mussten auf den Trainingsmotor wechseln. Leider war dieser 0,5 sec langsamer. Im Qualifying fuhren die #809 auf P 21 und die #189 auf P 27. Doch das sollte nichts heißen! Der beim Qualifying festgestellte wandernde Radstern bei der #809 wurde repariert und so ging es nach einem letzten Crewbriefing in das spannendste Rennen des Jahres. Ein 24 Stundenrennen verlangt vom Material und allen Crewmitgliedern das Äußerste ab. Nur mit hochkonzentrierter Vorbereitung, schneller – jedoch nicht zu risikoreicher- Fahrt , einer fehlerfreien Boxenarbeit und perfekter Taktik sind Pokalträume möglich. Den Start und seinen ersten Doppelstint absolvierte Lenni aus Berlin und behauptete sich im mega starken GTC Feld. Auf P 16 gesamt liegend übergab er an Leon aus Günzburg. Auch Leon konnte in seinen zwei Rennstunden überzeugen und stieg mit einem zufriedenen Grinsen aus. Die Juniorwertung beendeten wir nach 3 Stunden auf P 4,  im BEBA Cup fanden wir uns auf einem unfassbaren P 2 wieder!  Unser Masterteam beendete die Masterwertung  auf P 2 und holte sich den verdienten Pokal. Collin aus Hessen übernahm das Lenkrad und schonte unsere Nerven nicht. Meter für Meter holte er auf die im Cup nach 4,5 Stunden führende #23 auf, bis er diese souverän überholte und einen komfortablen Abstand herausfuhr. Damit lagen wir auf P 1 im Cup. Was für ein Rennen -offizielles Zwischenfreuen war angezeigt. Aber wir wissen aus achtjähriger Erfahrung – es ist noch alles möglich – in jede Richtung. Das sollte sich beim Wechsel auf Tizian/NRW bewahrheiten: der Motor wollte partout nicht anspringen und Andreas gab sein Bestes beim Weg durch die Boxengasse. Unsere Gedanken: Hält das Starterseil?!? Es hielt!

Mit Einbrechen der Nacht nahm die Motorleistung spürbar zu. Unser Nachtduo Lenni und Leon fuhren bis 5 Uhr am Sonntagmorgen, hakten die 5 Stunden mit 190 kg ab und holten alles – und noch mehr - aus sich heraus. Die Boxencrew unseres MANN Filter Teams KSR #809 hielt die komplette Nacht durch und wurde von Adrenalin und Hochspannung wachgehalten. P 1 konnte verteidigt werden, jedoch war die #33 immer noch in Schlagdistanz – unser stärkster Konkurrent. Collin und Tizian fuhren in den Sonnenaufgang und nutzen die gesammelte Kraft. Ein kleiner Ausritt von Tizian auf der Strecke genau vor unseren Augen ließ uns nun wirklich wach sein, schenkte uns 40 sec ein, hatte aber zum Glück keine weiteren Folgen. Die Boxenstopps verliefen alle samt perfekt und wir achteten penibel darauf, keine Strafe zu kassieren:  kein überschwappendes Benzin in der Tankbox, nicht zu schnell in der Boxengasse. Wir standen - wie alle Führenden - unter Beobachtung der Offiziellen. Es sollte überhaupt keinen Anlass für eine Strafe geben. Den obligatorischen Reifenwechsel absolvierten wir nach Sonnenaufgang– wesentlich später als viele andere Teams. Den Beginn der Sonderwertung um 8.00 Uhr trafen wir perfekt und konnten uns auch dort an der Spitze im Cup festsetzen. So langsam  begannen wir an das eigentlich Undenkbare zu glauben. Vor einem halben Jahr waren unsere Driver alle Newcomer und nun sollten sie an der Klassenspitze fahren? Was für eine Entwicklung der vier Jungs und unserer neuen Crew! Collin absolvierte den letzten Stint hochkonzentriert und fehlerfrei und war teilweise schneller als die Top 5 – was hatten wir für einen Raketenmotor! Dicht hinter ihm robbte sich die Spitzengruppe mit 4 Karts heran und unser Teamchef Christian gab über Funk durch: alle vorbeilassen, ranhängen und nichts riskieren. Die Top 4 lagen nach über 23 Stunden innerhalb von 40 sec – was für eine Spannung! Nach 24 Stunden konnten wir unser Glück kaum begreifen und fuhren als Klassensieger und auf P 13 gesamt über die Ziellinie. Der Freudenjubel über Funk war filmreif – was für ein unfassbares Rennen, was für eine grandiose Teamleistung! Neben den 80 Punkten für den Sieg, erkämpften wir auch 10 Punkte in der Sonderwertung und führen jetzt die Jahreswertung mit 17 Punkten an.

Übrigens: Der Rahmen unseres Karts hätte nicht eine Stunde länger gehalten, denn dieser war an einer Stelle fast schon durchgebrochen. Zu diesem Erfolg gehören nicht nur Fahrer und Boxencrew. Auch alle anderen Teammitglieder trugen mit vollem Einsatz zu diesem Erfolg bei: zu jeder Zeit wurden wir mit Essen versorgt, gab es Decken in der Nacht und unser Spotter Jogi hatte zu jedem Zeitpunkt die gesamte Strecke im Blick. So konnten wir frühzeitig auf kommende Pacekartphasen reagieren. Unser früherer Fahrer auf der #89 Frederick Ewald unterstütze uns tatkräftig in der Boxengasse als Anschieber. Es ist schön, wenn dieser Zusammenhalt so viele Jahre bestehen bleibt.

 

 

Die Entscheidung  in der Jahreswertung fällt Mitte Oktober beim letzten Rennen in Liedolsheim. Neben herzlichen Glückwünschen für uns von der sympathischen jungen Truppe  der #33 MSC Oberflockenbach gab es von den Jungs auch eine klare Kampfansage: Die Entscheidung ist noch nicht gefallen!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unsere KSR Mitglieder Felix Seidel und Martin Visser hatten ebenfalls allen Grund zum Jubeln: Felix feierte seinen bis dato größten persönlichen Erfolg und belegte mit seinem Team #006 MANN Filter RBM P 2 im Gesamtklassement. Martin mit der #55 OSM bestätigte auf eindrucksvolle Weise den ersten Platz in der Trophywertung vom Vorjahr. Welch große sportlichen Erfolge!

Danke an alle, die uns mit so großer Leidenschaft unterstützen und neben ihrem normalen anstrengenden Alltag diesen Kraftakt zusammen mit uns mit größter Begeisterung bewältigen.

Danke an alle unsere Fans und Freunde, die uns unterstützen und mitfiebern.

Danke an alle Fotographen des KSR Teams und an xg_ media für super tolle Bilder!