Das Super-Race-Weekend im tschechischen Cheb hat wieder allerlei Action geboten. Nach einem holprigen Start können auch wir zufrieden auf das Wochenende zurückblicken. Die Veranstaltung fand in der Kartarena Cheb statt und war in drei Einzelrennen aufgeteilt. Auf ein 3h Rennen am Samstag Morgen folgten ein 6h Rennen am Nachmittag und ein weiteres 3h Rennen am Sonntag Morgen.
Für uns begann das Rennwochenende mit der Anreise am Donnerstag. Unsere wachsende Base wurde gewohnt schnell aufgebaut und die Karts konnten für die ersten Trainingskilometer fertig gemacht werden. Auf die Strecke, noch bestens bekannt aus dem letzten Jahr, haben sich unsere Fahrer schnell wieder eingeschossen. Da beide Karts zuverlässig funktionierten konnten wir auch sehr effektiv trainieren und verschiedene Settings ausprobieren. Am Abend gab es bei unseren Freunden der Schnitzel Alm beim traditionellen Welcome Grill Essen und Freibier für alle.
Am offiziellen Trainingstag der GTC am Freitag konnten wir das Setup weiter verfeinern. Kleinere technische Schwierigkeiten wurden mehr oder weniger souverän behoben. Aber im Großen und Ganzen lief alles wie am Schnürchen. Der Speed reichte zwar auf eine Runde gesehen nicht für die Plätze ganz vorne, aber soweit waren wir nicht weg. So konnten wir das Rennkart schon früh rennbereit machen. Der Wetterbericht sagte allerdings sehr launiges Wetter voraus, weshalb wir schon ahnten, dass die ganze Setuparbeit eher für die Katz gewesen sein könnte.
Der Samstag Morgen begrüßte uns mit bestem Kartfahrer Wetter und so begann das Qualifying bei trockenen Bedingungen. Der Speed an der Spitze war unfassbar und unser Rückstand dementsprechend groß. Die Gründe für diesen enormen Rückstand können wir auch heute nicht so richtig erklären. Schlussendlich muss man es wohl akzeptieren, dass vor allem die #22 mit ihrer Pole Zeit irgendwas wussten, was dem gesamten übrigen Feld verborgen blieb. Das Ergebnis mit P25 war in Ordnung und darauf lief sich aufbauen. Zum Ende hin fing es an leicht zu regnen. Durch kleine Setupänderungen versuchten wir den neuen Gripbedingungen gerecht zu werden. Nach der Sichtungsrunde in die Startaufstellung merkten wir sehr schnell, dass die ersten Runden eine äußerst rutschige Angelegenheit sein würden. Jedoch war erst mal kein neuer Schauer zu sehen und so entschieden sich beinahe alle Teams mit Slicks zu starten. Die Startphase verlief ruhig, da alle Fahrer gut auf die Bedingungen reagierten und nichts unnötig riskierten. Ein Unfall in Rennen 1 kann in Cheb schon durchaus das gesamte Wochenende zerstören. Bei abtrocknender Strecke, wobei es immer wieder tröpfchenweise auf die Strecke regnete, mussten wir ernüchtert feststellen, dass wir immer noch nicht die Pace hatten um vorne mitzukämpfen. Das Safety Kart kam auch nicht oft genug, um taktisch irgendwie nach vorne zu kommen. So mussten wir uns nach Rennen 1 mit einem mittelmäßigen P24 Gesamt und P5 im Cup zufrieden geben.
Jedoch blieb keine Zeit zum Lamentieren oder Verschnaufen. In der Pause zu Rennen 2 gab es einen erneuten Regenschauer. Auch die Aussichten für das Rennen versprachen vermehrt Regen. Also wurden bei uns und den meisten anderen Teams die Intermediates aufgezogen. Die Startreihenfolge ergab sich dieses mal aus der Klassenzugehörigkeit und der Platzierung in der jeweiligen Klasse. Wir wurden einmal in der letzten Kurve unsanft umgedreht, was allerdings außer dem Ärger und Zeitverlust keine Konsequenzen nach sich zog. Ansonsten verlief der Startstint ruhig. Wir konnten uns langsam nach vorne arbeiten. Die Teams, die auf Slicks gestartet sind, mussten schnell feststellen, dass damit kein Blumentopf zu gewinnen war und wechselten auch auf die profilierten Intermediates. Es gab vereinzelt Safety Kart Phasen durch technische Defekte, grobe Fahrfehler gab es allerdings nur wenige. Taktisch leisteten wir uns auch keinen Fauxpas. In der dritten Rennstunde gab es dann nochmal einen großen Schauer. Jetzt gab es immer mehr Dreher, defekte Karts und damit Safety Kart Phasen. Auch wir kamen nicht ohne Fahrfehler durch diese Phase, aber in Anbetracht der schwierigen Bedingungen kann man durchaus zufrieden sein. Echte Regenspezialisten sind wir noch lange nicht, aber gerade im Regen ist Erfahrung alles. Hier können wir bei uns auf jeden Fall eine positive Entwicklung erkennen. Nach dem Schauer trocknete es wieder ab. Jetzt kam auch die Sonne wieder zum Vorschein und die Strecke trocknete immer schneller ab. In der vorletzten Rennstunde wurde angefangen die Reifen zu wechseln. Wir entschieden uns dagegen. Jedoch war der zeitliche Vorteil durch die Slicks schon enorm. Man muss sagen, dass wir uns verpokert haben. Ein Wechsel auf Slicks hätte zeitlich deutlich mehr gebracht. Es ist zudem kein schönes Gefühl mit dem Regensetup und den Intermediates auf trockener Strecke zu fahren. Und um als Fahrer völlig die Lust zu verlieren mussten wir leider feststellen, dass eine Spurstange durch den Dreck und Regen festgegangen ist. Damit wurde das Lenken zu einem echten Kraftakt, vor allem im Trockenen. Zu guter letzt bekamen wir eine Strafe wegen unsportlichen Verhaltens aufgebrumt. Die Strafe an sich ist in Ordnung. Sie kam zustande, als unser Kart umgedreht wurde und unser Fahrer sich daraufhin aufregte, für die Rennleitung war das wohl zu viel. In der letzten Rennstunde waren wir aufgrund unserer Reifenwahl völlig chancenlos und wir waren alle froh, als das Rennen endlich zu Ende ging. Schlussendlich erreichten wir P24 Gesamt und P4 im Cup. Das Rennen endete um 21:00, zeitgleich begann das EURO Spiel Deutschland vs. Italien. Deshalb wurde schon davor beschlossen, dass von Rennende bis zum Sonnenaufgang Parc fermé Bestimmungen gelten sollten. Das war mit Sicherheit die richtige Entscheidung um allen einen entspannten Fussballabend zu ermöglichen…
Am nächsten Morgen wurden die Karts von den Spuren des Regenrennens befreit und zum letzten Mal rennbereit gemacht. Die Bedingungen waren nun wieder optimal. Es gab Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Das Rennen war als 190 kg Rennen angelegt. Somit war das Mindestgewicht nicht wie üblich 180 kg, sondern 190 kg. Die Startaufstellung ergab sich aus dem Quali Ergebnis der Vortages. In diesem Rennen haben wir unsere Pace wieder gefunden. Auch in diesem Jahr hat sich ein Hund auf die Strecke verirrt. Als Hundebesitzer ist es uns besonders wichtig zu betonen, dass freilaufende Hunde, während Karts auf der Strecke sind, schlicht nichts im Umfeld der Strecke zu suchen haben. Glücklicherweise kamen alle Beteiligten mit dem Schrecken davon. Abgesehen von diesem Zwischenfall ging es für uns schnell nach vorne, technisch lief das Kart wie gewohnt sehr sauber. Taktisch haben wir auch nichts falsch gemacht und das bescherte uns in einem auch sonst komplikationslosem Rennen P9 Gesamt und P1 im Cup.
Im Ergebnis der drei Rennen konnten wir uns knapp den zweiten Platz im BEBA Cup sichern. Gewonnen hat hier der momentane Klassenprimus mit der Nummer 98 Cartteam.de. Glückwunsch an die Jungs und Mädels. Über alle drei Rennen konstant und schnell gefahren und damit hochverdient gewonnen. Im Gesamtklassement hat es für P17 gereicht. Auch hier einen Glückwunsch an die #65 von DG Racing by Messebau. Wir freuen uns auf das Nachtrennen in Berlin und wollen dann wieder ganz oben stehen! Außerdem feiern wir in Jüterbog unser einjähriges Bestehen in der GTC.
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