Am letzten Wochenende hat die GTC halt im tschechischen Cheb gemacht um das Super-Race-Weekend zu veranstalten. Das Wochenende bestand aus einem 3h Rennen am Samstagmorgen, gefolgt von einem 6h Rennen am Nachmittag und einem weiteren 3h Rennen am Sonntagmorgen mit 190 kg Mindestgewicht. Die Strecke ist durch ihren Wechsel von schnellen Passagen und einem engen Infield bei den Fahrern sehr beliebt.
Wir reisten am Donnerstagabend an und bereiteten alles in Ruhe vor um den Trainingstag am Freitag optimal nutzen zu können. Am Freitag brauchten wir eine Weile, bis wir einen konkurrenzfähigen Speed aufbauen konnten. Aber um die Mittagszeit hatten wir das Grundsetup gefunden. Bei Streckentemperaturen über 45°C mussten die Teams dann mit neuen Problemen kämpfen. Die Strecke wurde in der letzten Passage neu asphaltiert. Jedoch brach der Asphalt an den Kurven in großen Stücken aus, sodass nur noch ein schmaler Streifen zu befahren war, wollte man nicht wie auf öligen Steinen rumrutschen. Bis zum Abend entwickelte es sich zu einem echten Problem. An den Scheitelpunkten war mittlerweile so viel rausgebrochen, dass richtige Krater entstanden. Richtigerweise entschied die Orga am nächsten Tag die Kurzanbindung zu befahren und den größten Teil der problematischen Stelle zu umfahren.
Das Warm-Up Am Freitag war vor allem deswegen interessant, weil viele Fahrer den neuen Bremspunkt nicht fanden oder auf der Fahrt schlicht vergessen hatten, dass die Streckenführung vergessen wurde. Im folgenden Qualifying konnten wir unseren Speed nutzen und auf einen hervorragenden P11 für die Startaufstellung fahren – unser bis dahin bestes Quali Ergebnis. Im ersten 3h Rennen lief es ab dem Start sehr gut und man konnte sich um die Top10 festsetzen. Der zweite Stint lief dann leider nicht ganz so glatt. Erst verbremste sich der Fahrer in der „neuen“ Kurve, nachdem sich zwei Konkurrenten vor ihm auch gedreht hatten. Nach einem sonst sauberen Stint vergaß der Fahrer in der vorletzten Runde seines Stints plötzlich, dass die Kurzanbindung gefahren wird. Erst bremste er zu spät und landete zu allem Überfluss mit dem rechten Vorderrad in einem der hingelegten Reifen, die zur Abgrenzung dienen sollten. Damit war das Rennen bei den knappen Abständen in einem 3h Rennen eigentlich schon erledigt. So war es auch und man kam nur auf P18 Gesamt und P6 in der Trophy ins Ziel. Die Zeit zwischen den ersten beiden Rennen ist kurz und so checkte man schnell ob etwas in Rennen 1 zu Bruch ging. Bei dem Ausflug auf den Reifen hatte es die rechte Spurstange verbogen. Kurzerhand wurden beide Spurstangen getauscht. Das 6h Rennen begann ähnlich problemlos und man konnte die Stints gut durchfahren und taktisch gab es ebenso keine Fehler. So etablierte man sich wiederum um P10. Der letzte Stint wurde dann zu einem kleinen Krimi. Es ging um P3 in der Trophy und man hatte einen Vorsprung von 8 Sekunden auf die #78, die aber mit großen Schritten aufholte. Über Funk wurden immer wieder die Abstände durchgegeben bis die #78 dran war. Da wir auf der Geraden zu schnell waren, musste er entweder im engen Infield oder vor der Geraden beim Herausbeschleunigen überholen. Diese Aktionen wurden aber erfolgreich und fair abgewehrt. Leider endete dieser spannende Zweikampf, der beide Teams auch außerhalb der Boxenmauer packte, mit einem Crash zwischen der #78 und einem deutlich langsameren Konkurrenten, der wohl kurz den Überblick verlor und die #78 sich plötzlich mit allen Vieren in der Luft befand. Damit konnten wir konkurrenzlos P3 in der Trophy und P11 Gesamt absichern.
Für das abschließende 3h Rennen am Sonntag und die Gesamtwertung – in Cheb werden alle drei Rennen zusammengerechnet – waren wir zuversichtlich, dass wir einen der vorderen Plätze belegen können. Das Rennen wurde wieder im Trockenen abgehalten und es lief alles nach Plan. Die Fahrer drehten sauber ihre Runden und legten dabei einen mehr als respektablen Speed hin. Am Kommandostand wurden auch keine Fehler gemacht und die Wartezeiten an der Waage und an der Tankbox konnten vermieden werden. 20 Minuten vor Schluss war für uns die Sache eigentlich schon gegessen. Die Boxenstopps waren erledigt, die Plätze schienen bezogen und unser Fahrer drehte im Zug fahrend schnelle Runden. Leider hatte ein Konkurrent etwas gegen ein komplikationsloses Rennen für uns. Der Führende der Klasse, der keinerlei Gefahr von hinten zu erwarten hatte, setzte in der ersten engen 180° Kurve im Infield zum Überholen an. Dabei verschätzte er sich dermaßen, sodass ihm das Heck ausbrach und er in die Seite unseres Karts rauschte. Unser Kart hob ab und das Lenkrad war erstmal auf halb acht, was nichts Gutes erahnen ließ. Das Kart rollte sofort an die Box. Der Stabi wurde gelöst, was den Rahmen zurückspringen ließ und es gab ein paar beherzte Sprünge auf die rechte Vorderachse. Das Rennen wurde mit zu viel Rückstand fortgesetzt und mit fehlendem Speed zu Ende gefahren. An dieser Stelle noch ein großes Dankeschön an die Jungs, die sofort zu unserer Box gesprintet sind und uns geholfen haben, dass Renenn wenigstens fortsetzen zu können. Schlussendlich gab es dann statt einem sicher geglaubten P10 nur einen P29 Gesamt und P10 in der Trophy.
Sichtlich geknickt packten wir unsere Sachen. In Addition der drei Rennen erreichten wir P16 Gesamt und P6 in der Trophy. Jetzt müssen wir hoffen, dass unser Rahmen nicht zu viel abbekommen hat und bereiten alles für das große Saisonhighlight der 24 Stunden in Wackersdorf vor. Glückwunsch der #79 Die Zehn Gebote zu einem souveränen Gesamtsieg!