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KSR als Streckenmarshalls an der Nordschleife

Kein Motorsportrennen könnte durchgeführt werden ohne freiwillige Helfer,  die die Streckensicherung übernehmen. Beim diesjährigen ADAC TOTAL 24 h Rennen am Nürburgring waren fünf KSR Mitglieder Teil der über 1000 Personen zählenden Marshallcrew. Eine sechs stündiger Schulung mit abschließender Prüfung, außerdem einem 1. Hilfekurs und Feuerlöschübungen bildeten die Grundlage der Sportwartausbildung. Die Norschleife ist in 17 Abschnitte eingeteilt mit insg. 207 Posten. Ein Posten wird mit 2 – 6 Personen besetzt. In rotierenden sechs Stundenschichten war unser Team von Donnerstag bis Sonntag im Einsatz. Die Streckenmarshalls sind verantwortlich dafür, dass die Regularien eingehalten werden und die Sicherheit auf der Rennstrecke gegeben ist. Sie handeln meist eigenverantwortlich, sind jedoch immer im engen Funkkontakt mit dem Abschnittleiter.  Zu ihrer Ausrüstung zählen neben dem Flaggensatz, Feuerlöscher, Sand, Ölbindemittel, Besen, Gurtmesser, Taschenlampe und Trillerpfeife. Sie stehen an der vordersten Front und tragen große Verantwortung.

Gleich zu Beginn des 24 h Rennens zeigte sich dies deutlich: In der zweiten Runde fing ein Reifen plötzlich an zu brennen und  nur wenige 100 m weiter stand der hintere Teil des Fahrzeuges in Flammen. Der zuständige Marshall durfte die Strecke nicht betreten, bevor der Gefahrenort abgesichert wurde. Deshalb gab er dem Rennfahrer, der selbst aus dem Fahrzeug austeigen konnte, den Feuerlöscher, um eine erste Brandbekämpfung durchführen zu können. Der Schichtplan von unseren fünf Teammitgliedern hing am Wohnwagen zeigte unserem  Küchenchef, wann wer hungrig an der Homebase eintraf. Unser Rennfahrerteam Jara Rieke und Felix Seidel stiegen am Donnerstag nach ihrem 4. RCN Rennen aus ihrem MINI und tauschten den Rennanzug gegen die Sportwartkleidung. Gleich im Anschluss an das Rennen begann die erste Schicht. Unsere Posten verteilten sich auf den Abschnitt sechs. Dieser umfasst den Übergang der Grand Prix Strecke auf den Ring (Hatzenbach) und die Einfahrt von der Nordschleife auf die Grand Prix Strecke (Tiergarten).

Mit unserem Marshallticket und einem negativen COVID 19 Test hatten wir die Möglichkeit in den Schichtpausen das Fahrerlager der Teilnehmer des 24 h Rennens zu besuchen. Was für ein beeindruckendes Bild! Wir nutzen die Gelegenheit und schauten auch bei alten Bekannten aus der Kartlangstreckenserie, dem Team Schnitzelalm Racing, vorbei. Die Mannschaft um Thomas Angerer konnte mit den beiden Rennboliden beeindruckende Platzierungen einfahren. Die 207 Posten an der Nordschleife sind so angeordnet, dass der Vorgänger und Nachfolger sich jeweils sehen und Flaggenzeichen weitergeben werden können. Ist die nicht mehr gewährleistet, muss ein Rennen unterbrochen werden. Dies ist so eingetreten beim diesjährigen 24 h Rennen. Dichtester Nebel sorgte für eine Rennunterbrechung von 14,5 Stunden – die längste Unterbrechung jemals. Dennoch war es ein unglaubliches Erlebnis. Nur wenige Meter, teilweise Zentimeter trennen die Sportwarte von den Rennwagen, die mit bis zu 270 km/h über die Streckeitf rasen.  Für Motorsportfreunde ein unfassbar beeindruckendes Erlebnis, ganz anders gegenüber dem Miebern am TV oder als Zuschauer an der Strecke. So waren wir am Ende des Rennens in unmittelbarer Nähe zum parc fermet. Übrigens: Jeder hat die Möglichkeit, die Ausbildung zum Sportwart der Streckensicherung zu absolvieren. Der Einsatz ist nicht beschränkt auf die Nordschleife, sondern kann auch erfolgen bei der NLS (vormals VLN), den GT Masters und anderen Tourenwagenmeisterschaften. Wir können es nur empfehlen und sind nächstes Jahr wieder an der Strecke dabei.