Das Rennen in Templin wurde wie im Vorjahr als 12 Stunden Rennen bis tief in die Nacht ausgetragen. Im letzten Jahr konnten wir hier einen fulminanten Trophy Sieg und einen zweiten Platz im Gesamtklassement feiern, so waren wir auch in diesem Jahr hoch motiviert ein tolles Rennen zu zeigen. Mit 700 km Anreise mussten wir bei diesem Rennen die größte Distanz des Jahres zurücklegen. Deswegen reisten die ersten Teammitglieder bereits am Mittwoch hoch in die Uckermark um alles entspannt aufzubauen.
Das Wetter sollte über die gesamten Tage sehr beständig und trocken bleiben und so konnten wir am Donnerstag schon viele Punkte von der Checkliste streichen. Die Modifikationen am Kart wurden getestet, ein Grundsetup herausgefahren und die Motoren gecheckt. In diesem Jahr hatte man in den meisten Kurven im Bereich des Scheitels eine Schicht mit einem höherem Gripniveau aufgetragen. Dementsprechend schnell waren die Rundenzeiten schon am Donnerstag. Am Freitag war durch die gute Vorarbeit am Donnerstag nicht mehr viel zu tun und als am Ende des Tages ein kurzer Run mit dem Einsatzchassis gefahren wurde war man äußerst positiv für das Rennen gestimmt. Am Abend war das gesamte Team dann auch vollzählig und so konnten die finalen Rennvorbereitungen starten. Zum freien Training am Samstagmorgen wurden nur die üblichen Funktionschecks durchgeführt und die Reifen angefahren. Auch wenn es etwas mühsam war die Zeiten im Zeittraining rauszufinden, da die Verbindung zur Live-Timing App noch nicht stand, konnten wir am Ende mit P10 für die Startaufstellung zufrieden sein. Das man mit P10 „nur“ das vierbeste Trophy Team war, zeigt wieder einmal wie stark die Trophy in diesem Jahr besetzt ist.
Die Startphase verlief deutlich ruhiger und unspektakulärer als beim letzten Rennen. Es gab keine großen Zwischenfälle. Das Feld war vor allem im ersten Stint so eng, dass tatsächlich jedes Zehntel ausschlaggebend war, ob man nun überholt oder überholt wird. Die wechselnde Bewölkung und damit Streckentemperatur war dabei ein entscheidener Faktor. Insgesamt lagen wir nach dem ersten Stint etwas weiter hinten als erhofft, aber nach der ersten Boxenstopp Welle hatte sich das Feld schonmal entzerrt und wir waren wieder in unseren gewohnten Umfeld um P10. Der zweite Stint lief eigentlich nach Plan bis es zum Wechsel kam. Obwohl der Funk immer wieder davor gecheckt wurde hatte der Fahrer plötzlich keinen Funk mehr – wie sich später herausstellte stellte sich der Funk wohl von Digital zu Analog Funk um. Also musste der Fahrer mit dem Boxenschild in die Box gebracht werden. Leider konnte die Boxencrew aufgrund der Streckenbegebenheiten beim Einfahren des Fahrers nicht mehr reagieren und ihm zum Weiterfahren auffordern. So kam es zu einem taktischen Super GAU. Erst standen wir an der Waage an und dann auch an der Tankbox mit mehreren Karts vor uns. Wir verloren durch diesen Patzer 1,5 bis 2 Runden. Alles Jammern half nichts. Nun galt es den Rückstand wieder aufzuholen. Auf P23 kamen wir auf die Strecke zurück. Die nächsten Stints verliefen reibungslos und auch die weiteren Boxenstopps konnten ohne unnötige Wartezeiten über die Bühne gebracht werden. Bei den Safety-Kart Phasen hatten wir leider nicht immer das nötige Glück beziehungsweise haben wir uns etwas verkalkuliert. So verloren wir auch hier auf die Spitze weiter Zeit. Stunde für Stunde konnten wir uns aber wieder nach vorne schieben. Zur Halbzeit des Rennens nach 6 Stunden waren wir zurück in den Top10 und konnten uns fortan festsetzen. Die zwei Stunden, in denen das Mindergewicht 190kg betrug wurden ohne Probleme absolviert und auch das nach Reglement geforderte Rücklicht machte in diesem Jahr – im Gegensatz zum letzten Jahr – keine Probleme. Auch konnten wir in diesem Jahr unsere Lichtanlage benutzen um auf dieser in der Nacht teilweise sehr dunklen Strecke etwas mehr Durchblick zu bekommen. Das alles half uns dabei uns Stück für Stück weiter nach vorne zu schieben. Ein paar Stunden vor Rennende wurde auch immer klarer, wer die direkten Gegner am Ende des Rennens Boxenstopp bereinigt werden sollten. Da unser Spritverbrauch doch etwas höher ausfiel als erwartet und der Verbrauch bei kalten Temperaturen zusätzlich steigt entschieden wir uns beim vorletzten und letzten Boxenstopp für einen Splash and Dash an der Tankbox. In der letzten Stunde lagen wir auf P7 mit 15 Sekunden Abstand auf P6. Als der Abstand bereits auf sechs Sekunden geschmolzen war kam ein Safety Kart und der Rückstand war damit aufgeholt. Nach der Safety-Kart Phase hatten wir die bessere Pace und schnappten uns P6. Nebenbei hatte unser Fahrer auch einen Logenplatz beim Kampf um den Gesamtsieg als nächster Verfolger des Führungsduos.
Wir kamen schlussendlich mit P6 im Gesamtklassement und P3 in der Trophy ins Ziel. Die Trophy geht auch beim dritten Rennen der Saison an die Seriensieger der #20 KSF Bosch die wieder um den Gesamtsieg mitgefightet haben. Geschlagen werden konnten sie nur durch ein hartes Überholmanöver in der letzten Runde von der #34 MSC Oberflockenbach, die damit den zweiten Gesamtsieg der Saison feiern konnten. In der Gesamtwertung klettern wir nun auf P8 und in der Trophywertung liegen wir auf P2 hinter KSF Bosch. Die Bilanz liest sich zur Halbzeit der Saison sehr gut und es heißt weiter konstant und konzentriert die Leistung abzurufen. Der nächste Lauf findet in Wittgenborn statt und wird als Super-Race-Weekend, also zwei 3h Sprints und einem 6h Rennen, durchgeführt. Wir werden uns wieder bestmöglich vorbereiten und freuen uns auf den Vogelsbergring!